Ein Wendeschlüssel kann in beiden möglichen Ausrichtungen in den Schließzylinder gesteckt werden und ihn schließen. Er kann also herausgenommen und gewendet werden und schließt in beiden Varianten. Das wird dadurch möglich, dass die jeweils gegenüberliegenden Flächen genau identisch ausgearbeitet sind. Dreht man den Schlüssel um seine Mittelachse, erkennt man, dass sich Vorder- und Rückseite des Schlüssels nicht unterscheiden. Je nach Schließsystem verfügen sie über die gleichen Bohrungen bzw. Fräsung. Auch der Schlüsselquerschnitt ist symmetrisch.
Die Stifte und Zuhaltungen im Zylinderkern können bei Wendeschlüsselsystemen auf 2 Ebenen jeweils gegenüber angeordnet sein. Die beiden Ebenen stehen im Allgemeinen rechtwinklig zueinander. Die Abfrageelemente-Stifte bzw. Schieber - können auf den gegenüberliegenden Seiten einer Ebene unterschiedlich angeordnet und verschiedenen Bohrungen oder Fräsung der jeweiligen Schlüsselseite zugeordnet sein.
Hinzu kommt, dass ein Wendeschlüssel sehr viel schwieriger zu kopieren ist als ein Standardzackenschlüssel, da nicht nur der Querschnitt (das Schlüsselprofil) und die Maße in einer Richtung, die der Zacken, sondern Elemente auf je 2 Seiten von je 2 Ebenen übereinstimmen müssen. Unberechtigte Schlüsselkopien sind so fast unmöglich. Dadurch ist es fast unmöglich, Schlösser dieser Art ohne Schlüssel durch Picking oder mit Schlagschlüssel zu öffnen.